Hundekommunikation

Hundekommunikation

Was will mir mein Hund sagen? Diese Frage hat sich wohl schon jeder Hundehalter gestellt. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass Mensch und Hund sehr unterschiedlich kommunizieren. 

Hunde sprechen eine andere Sprache als wir Menschen. Bei menschlicher Sprache denkt man im ersten Moment an das gesprochene Wort. Doch auch bei uns besteht die Sprache aus so viel mehr. Unsere Körperhaltung, unsere Gesichtsmimik und auch wie wir etwas sagen machen das aus, was wir wirklich sagen möchten. Beim Hund ist das sehr ähnlich. Nur leider lassen sich die Signale, welcher ein Hund aussendet nicht eins zu eins mit denen der Menschensprache gleichsetzen. Bei uns Menschen ist es zum Beispiel höflich, wenn man Blickkontakt sucht, während eines Gesprächs. Das „in die Augen schauen“ signalisiert dem Gegenüber, dass man zuhört und fokussiert ist. Bei einem Hund bedeutet stetiger Blickkontakt (verbunden mit anderen Körpersignalen) aber etwas ganz anderes. Es kann provokativ sein und bedrohlich wirken. Anstarren und fixieren sind Drohgebärden bei Hunden. Durch diese Unterschiede in den Kommunikationsformen können leicht Missverständnisse entstehen. Denn nur so kann erfolgreich miteinander kommuniziert werden.

Wer jetzt denkt, dass nur der Mensch die Hundesprache lernen muss, liegt falsch. Denn Hunde lernen genauso die menschliche Kommunikation zu deuten und zu verstehen. Hunde haben eine wahnsinnige Beobachtungsgabe und sehen kleinste Details. Deswegen reagieren sie auch auf kleine Veränderungen, welche uns gar nicht bewusst sind. Damit der Hund aber die Menschensprache kennenlernt und damit umgehen kann, muss er von Anfang an gut sozialisiert werden und mit Menschen aufwachsen.

Kommunikation Hund-Hund

Oft realisiert der Mensch erst dass die Hunde kommunizieren, wenn es laut wird. Doch eigentlich beginnt alles viel früher. Genau wie wir Menschen stehen Hunde stets in Kommunikation. Frei nach dem Motto „Man kann nicht kommunizieren“.

Hunde kommunizieren in 4 Bereichen untereinander, und dies meist gleichzeitig.

körpersprachlich: Durch die Positionierung des Körpers und dessen Haltung drücken Hunde ganz viel aus. Auch die Körperspannung zeigt einiges über das Befinden des Hundes. Besonders sollte der Einsatz des Körpers im Ganzen, die Ohren, das Nackenfell, die Rute, sowie der Nasenrücken, die Augen, die Pfoten und die Lefzen beachtet werden.

Akustisch (Lautäußerungen): Es gibt Hunde, die eine große Variation an Lautäußerungen zeigen, andere wiederum sind eher ruhige Zeitgenossen. Sich lautlich zu äußern ist aber jeder gesunde Hund in der Lage.  Das Spektrum reicht von Knurren, Bellen und Jaulen über Winseln und Brummen.

Olfaktorisch: Hunde hinterlassen überall ihre Duftnoten und dünsten, wie wir auch, Geruchsnoten aus. Kot und Urin dienen ebenfalls als olfaktorische Nachricht.

Taktil: Hunde sind untereinander zum Teil auch sehr körperlich. Wie zum Beispiel durch Anrempeln, Aufreiten oder Ablecken kommunizieren sie auch mit ihrem Gegenüber.

Kommunikation Hund-Mensch

Hunde kommunizieren meist sehr fein und es müssen alle Ausdrucksweisen in einen Kontext gebracht werden. Es reicht dabei nicht, einfach nur die Körperhaltung oder seine Lautäußerung zu berücksichtigen. Man muss das große Ganze sehen. Ein heikles Thema ist auch die Vermenschlichung. Dies schadet nicht nur dem Verständnis und der Kommunikation, sondern auch dem Hund. Denn damit unterstellt man ihm Dinge, die er nicht so meint oder verlangt menschliches Handeln von ihm, das er aber gar nicht erfüllen kann.

Hunde kommunizieren mit dem Menschen sehr ähnlich wie mit Hunden. Nur der kann Mensch nicht alles gleich wahrnehmen.

Körpersprachlich: Die Körpersprache und die Mimik kann der Mensch sehr genau wahrnehmen, wenn er richtig hinschaut. Und auch der Hund lernt die Körpersprache des Menschen zu deuten. 

Akustisch (Lautäußerungen): Natürlich sprechen wir verbal sehr viel (häufig zu viel) mit unseren Hunden und versuchen ihm so etwas mitzuteilen. Dabei macht der Ton die Musik. Der Hund erkennt anhand unserer Stimme, ob wir ruhig und gut gelaunt sind oder ob sich eine Anspannung oder gar Wut in uns verbirgt. Der Hund lernt auch einzelne Wörter mit gewissen Aktivitäten zu verbinden (Kommandos). Es fällt ihm aber oft schwer, diese Wörter in einem Redeschwall herauszufiltern. Deswegen beachtet immer das Motto „Weniger ist mehr“. Hunde kommunizieren mit uns Menschen ebenfalls über Laute.

Olfaktorisch: Hier scheiden sich die Geister, ob man bei olfaktorischen Signalen noch von Kommunikation sprechen kann. Zwar nimmt der Hund sehr wohl unsere Ausdünstungen wahr. Wir aber nicht die des Hundes. Es besteht also eine einseitige Kommunikation. 

Taktil: Berührungen sind ganz normal. Man muss sich aber bewusst sein, dass der Mensch nie wie ein Hund kommunizieren wird. Wenn man also sagt, dass Hunde untereinander auch manchmal etwas grob sind und sich mal kurz zwicken, bedeutet das auf keinen Fall, dass wir Menschen es dem Hund gleichtun sollten. Denn die Präzision werden wir nie abbilden können. Somit verwischt die Genauigkeit der Kommunikation.